Geheimcode im Arbeitszeugnis: Diese Formulierungen sollten Sie kennen!

Möchten Sie den Arbeitgeber oder die Abteilung wechseln? Wir überprüfen Ihr Arbeitszeugnis auf die rechtliche Korrektheit und stellen sicher, dass alle Anforderungen erfüllt sind. Lesen Sie in diesem Artikel alles zu Ihrem Anspruch auf ein Arbeitszeugnis, den Inhalten sowie den geheimen Formulierungen, die in der Praxis häufig verwendet werden.



Das Wichtigste in Kürze

  • Als Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerin haben Sie Anspruch auf ein einfaches sowie qualifiziertes Arbeitszeugnis. 
  • Neben der Art und Dauer der Tätigkeit muss je nach Arbeitszeugnis auch eine Beurteilung der Leistung und des Verhaltens enthalten sein. 
  • Lassen Sie Ihr Arbeitszeugnis von einer Rechtsvertretung auf geheime Formulierungen überprüfen, damit für Sie später kein Nachteil entsteht.

Ihr Anspruch auf ein Arbeitszeugnis

Gemäß den geltenden gesetzlichen Bestimmungen hat jeder Arbeitnehmer und jede Arbeitnehmerin Anspruch auf ein Arbeitszeugnis. Dieses muss mindestens die Art und Dauer der ausgeübten Tätigkeit beinhalten. Auf Wunsch des Arbeitnehmers bzw. der Arbeitnehmerin ist der Arbeitgeber zudem verpflichtet, eine Bewertung von Leistung und Verhalten aufzunehmen. Auch während eines bestehenden Arbeitsverhältnisses besteht das Recht auf ein Zwischenzeugnis, beispielsweise bei betriebsbedingten Veränderungen wie Personalabbau oder einer drohenden Insolvenz. Persönliche Anlässe, wie Elternzeit oder der Wunsch nach beruflicher Neuorientierung, können ebenfalls Gründe für ein Zwischenzeugnis sein.


Inhalte Ihres Arbeitszeugnisses

Ein Arbeitszeugnis unterliegt keinen festgelegten gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich Inhalt und Aufbau. Dennoch muss es stets wahrheitsgemäß, sorgfältig und vollständig verfasst sein. Fehler oder unzulässige Sonderzeichen haben darin keinen Platz. In der Regel gliedert sich ein qualifiziertes Arbeitszeugnis in fünf Abschnitte. Es beginnt mit den persönlichen Angaben des Arbeitnehmers oder der Arbeitnehmerin sowie einer kurzen Vorstellung des Unternehmens. Darauf folgen eine Beschreibung der ausgeübten Stelle und eine Bewertung der erbrachten Leistungen. Anschließend wird, falls gewünscht, auf die Gründe für die Beendigung oder den Wechsel des Arbeitsverhältnisses eingegangen. Den Abschluss bildet die Unterschrift des Arbeitgebers oder der verantwortlichen Person.


Geheime Formulierungen im Arbeitszeugnis

Das Gesetz verlangt, dass ein Arbeitszeugnis sowohl wahrheitsgemäß als auch wohlwollend formuliert sein muss. Offene Kritik oder negative Aussagen haben darin keinen Platz. Dennoch begegnen wir in der Praxis immer wieder sogenannten „Geheimcodes“ oder versteckten Formulierungen, mit denen Arbeitgeber subtil Kritik an Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen üben. Diese können beispielsweise durch übertriebenes Lob oder Andeutungen erfolgen, die das Gegenteil dessen ausdrücken, was sie vorgeben. 

So kann der Hinweis, jemand trage „durch seine gesellige Art zur Verbesserung des Arbeitsklimas bei“, implizieren, dass der Fokus eher auf dem Feiern als auf der Arbeit lag. Wer „stets das Interesse seiner Kollegen vertritt“, könnte durch übermäßiges Einmischen aufgefallen sein. Eine Beschreibung als „umgänglicher Mitarbeiter“ kann auf tatsächliche Schwierigkeiten im Umgang hinweisen. Wird Pünktlichkeit als vorbildlich hervorgehoben, kann dies verdecken, dass anderweitige Leistungen fehlten. Sätze wie „Wir wünschen ihm alles Gute und Gesundheit“ deuten oft auf hohe Krankenstände hin. Auch sensible Bereiche, wie die Zugehörigkeit zu einer Gewerkschaft, werden gelegentlich durch spezielle Hinweise kodiert. Solche versteckten Botschaften sind für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen oft schwer zu erkennen, können jedoch erhebliche negative Auswirkungen auf die berufliche Zukunft haben.


Fazit

Ihr Arbeitszeugnis spielt eine entscheidende Rolle bei einem Wechsel der Abteilung oder des Arbeitgebers und kann erheblichen Einfluss auf Ihre berufliche Zukunft haben. Nehmen Sie daher die Beratung von einer Anwältin für Arbeitsrecht in Anspruch, um sicherzustellen, dass es fair, wahrheitsgemäß und korrekt ist. Rechtsanwältin Catharina Menzel schafft für Sie die Grundlage für ein Arbeitszeugnis, das Ihre Karriere positiv unterstützt und Ihre Qualifikationen im besten Licht darstellt.